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1. Tagung: Protestantische Bildungsakzente13. bis 15. Juni 2013, Wartburg | Eisenach Christliche Bildung gilt vielerorts als eine Errungenschaft der Reformation und des Protestantismus. Bis heute werden protestantische Bildungsideale durch Institutionen wie evangelische Kindergärten, Schulen und Akademien visualisiert oder im konfessionellen Religionsunterricht realisiert. Zudem wurzeln zahlreiche gegenwärtige Bildungsdiskurse, die in der Regel als »säkular« gelten, auf protestantischen Bildungsimpulsen. Protestantismus und Bildung sind aufeinander bezogen. »Bildung« – allgemeiner »Kultur« – wird gemeinhin sogar als Erkennungsmerkmal des Protestantismus bestimmt. Dennoch wird seit der Formierung des Bildungsbegriffes im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert um das Verhältnis von Protestantismus und Bildung gerungen. Während die einen Interpreten Bildung als anthropologisches Befreiungserlebnis beschreiben, ist die Verhältnisbestimmung für andere durch soziale und mentale Brüche gekennzeichnet. Folglich ist zu fragen, wie sich Protestantismus und Bildung genauer zueinander verhalten. Um der Bedeutung der Bildung für den heutigen Protestantismus auf die Spur zu kommen, ist die Grundlegung in den Blick zu nehmen. Welche Rolle spielen Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Calvin in diesem Prozess und welche Bildungsinhalte ventilieren die Reformatoren? Wie gehen Pietismus und Aufklärung mit dem Bildungsthema um? Welche neuen Akzente werden durch Schleiermacher und Hegel eingetragen und inwiefern kommt es im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu Verstetigungen, Umakzentuierungen von und Kritik an Bildungsvorstellungen? Wie werden protestantische Bildungsakzente – und wenn ja welche – in die Neue Welt am Beispiel Südamerikas transferiert? Schließlich ist zu fragen, was wir für heutige Bildungsdiskurse aus dem kritischen Umgang mit dem protestantischen Erbe lernen können. Wo liegen heute die Herausforderungen? Wo gibt es Gestaltungsmöglichkeiten? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die dreitägige internationale Konferenz »Protestantische Bildungsakzente«, welche die Impulse und Folgewirkungen der Reformation kritisch in den Blick nahm und historisch-systematische Grundlegungen mit konkreten Problemstellungen ins Gespräch brachte. Sie war der Auftakt der mehrteiligen Tagungsreihe »Reformation heute«, welche jährlich bis 2017 in verschiedenen Bundesländern stattfinden wird. Impressionen von der Tagung
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